#unteilbar-Großdemonstration in Berlin am 4. September 2021 für eine solidarische und gerechte Gesellschaft
Spätestens mit der Pandemie wurde weltweit offensichtlich, was gesellschaftlich seit Jahren falsch läuft. Auch in Deutschland sind immer mehr Menschen von Armut betroffen oder haben Existenzängste. Gleichzeitig werden die Auswirkungen des Klimawandels immer bedrohlicher. Während Menschenfeindlichkeit und Rassismus vermehrt Zustimmung finden, sterben täglich Menschen an den EU-Außengrenzen. Und die Weltgemeinschaft schaut seit Tagen einer abzusehenden humanitären Katastrophe in Afghanistan zu. Dies alles findet zu Zeiten eines Wahlkampfes in Deutschland statt, in dem Inhalte zu wenig verhandelt und die sich zuspitzenden Krisen in ihrer Tragweite nicht ausreichend benannt werden.
Gerade jetzt ist es wichtig, #unteilbar auf die Straße zu gehen. „Im Hinblick auf die Wahlen macht das #unteilbar-Bündnis unmissverständlich klar: Wir lassen nicht zu, dass soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte und Klimaschutz gegeneinander ausgespielt werden“, so Sprecherin Anna Spangenberg.
#Unteilbar ist ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis, das sich aus antirassistischen Gruppen, der Krankenhaus- und Care-Bewegung, Mieter*innen-Initiativen, Menschenrechtsorganisationen, aus antifaschistischen Gruppen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden, feministischen und queeren Gruppen, netzpolitischen Organisationen, der Anti-Kriegs-Bewegung und der Klimabewegung zusammensetzt.
Zu den mehr als 340 Organisationen, Verbänden und Initiativen, die bislang den im Juni veröffentlichten Aufruf unterschrieben haben, zählen unter anderem das Aktionsbündnis Antira, Amnesty International, die Arbeiterwohlfahrt Bundesverband (AWO), das Berliner Bündnis für schulische Inklusion, die Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen, der Berliner Mieterverein, der Deutsche Frauenrat, der DGB Berlin-Brandenburg, Flüchtlingsräte aus 14 Bundesländern, Fridays for Future, der Paritätische Wohlfahrtsverband, PRO ASYL, der Republikanische Anwältinnen- und Anwälte Verein (RAV), Seebrücke, ver.di und We’ll Come United.
Informationen zur Demonstration
Die Demonstration startet am 4. September 2021 mit einer Auftaktkundgebung um 13 Uhr, die entlang der Straße des 17. Juni, der Ebertstraße und der Leipziger Straße bis Höhe Friedrichstraße stattfindet. Die Demonstrationsroute verläuft nach Osten, der Abschluss findet in der Nähe des Alexanderplatzes statt. Ein pandemiegerechtes Hygiene-Konzept gewährleistet eine verantwortungsbewusste Umsetzung. Teilnehmer*innen werden aufgefordert, während der gesamten Demonstration Masken zu tragen und Abstand zu halten.
Als Redner*innen für das Auftakt- und Abschlussprogramm haben neben vielen anderen Carla Reemtsma (Fridays For Future), Anja Piel (DGB), Frank Werneke (ver.di), Ulrich Schneider (Paritätischer Wohlfahrtsverband), Santosh Mahindrakar (Gesundheitsaktivist und Wissenschaftler) sowie Sprecher*innen der Initiative 19. Februar Hanau und des Auschwitz Komitees zugesagt. Live-Musik gibt es von Max Herre, ZSK, Christiane Rösinger, Mono & Nikitaman, Ostberlin Androgyn mit Mau Mushi, Lauratibor, Suli Puschban mit Kids, Celina Bostic und Malonda.
Das Auftaktprogramm wird von 13 bis 14 Uhr und das Abschlussprogramm von 15:30 bis 19 Uhr von ALEX Berlin live im Internet, im Fernsehen und Radio übertragen.
Hier finden Sie Zitate verschiedener #unteilbar-Bündnispartner*innen:
Luisa Neubauer, Fridays For Future
Die Krisen überschlagen sich. Jetzt müssen wir zusammen halten und auf der Straße echten Wandel einfordern.
Mazyar Rahmani, We’ll Come United und Antirassistischer Power Block
Als antirassistische Bewegung befinden wir uns seit dem „Sommer der Migration“ von 2015 im Aufbruch. Die parlamentarische Politik ignoriert uns. Wir demonstrieren erneut für unsere dringlichen Forderungen nach grenzenloser Solidarität auf Basis globaler Menschen,- und Migrationsrechte. Es darf kein „Weiter so“ geben! Afghanistan, Hanau, Halle und Moria müssen zur Zäsur werden! Institutioneller Rassismus an der Grenze und in den Institutionen müssen aufhören! Das ist die Voraussetzung einer solidarisch-unteilbaren Gesellschaft für alle!
Silvia Habekost, Krankenpflegerin, Bündnis Gesundheit statt Profite und Berliner Krankenhausbewegung
Als Krankenpfleger*innen kämpfen wir für bessere Arbeitsbedingungen und dafür, dass das Gesundheitssystem auf die gute Versorgung aller ausgerichtet ist, und nicht daran, was den größten Profit abwirft. Dabei merken wir bei unseren aktuellen Warnstreiks in Berlin, wie wichtig gesellschaftlicher Zusammenhalt und Unterstützung sind. Wir sind aktiv im #unteilbar-Bündnis, weil Grundbedürfnisse nicht dem Markt überlassen werden dürfen – für eine gerechte und solidarische Gesellschaft, in der die Menschen im Mittelpunkt stehen.
Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer Der Paritätische Gesamtverband
Die Corona-Krise verschärft die soziale Spaltung in Deutschland. Die öffentlichen Haushalte sind extrem strapaziert. Es droht die Gefahr, dass notwendige Investitionen in die soziale Infrastruktur künftig zurückgestellt werden. Dabei ist jetzt entscheidend, dass wir in den sozialen Zusammenhalt investieren und deutlich Haltung zeigen gegen jegliche Spaltungsversuche von Rechts.
Günter Burkhardt, Geschäftsführer Pro Asyl
Das glasklare Eintreten für das Recht auf Asyl ist unteilbar mit der Geltung der Menschenrechte in Europa verbunden. Die neue Bundesregierung muss den Zugang zum Asylrecht gewährleisten und für sichere Fluchtwege eintreten. Besonders gefährdete Afghan*innen müssen weiterhin evakuiert werden – auch aus den Nachbarländern Afghanistans. Dazu zählen auch Familienangehörige von in Deutschland lebenden Flüchtlingen. Die Gefährdung dieser Menschen wird oft übersehen. Familien gehören zusammen.
Markus N. Beeko, Generalsekretär Amnesty International in Deutschland
Wenige Wochen vor der Bundestagswahl erinnert Amnesty International gemeinsam mit vielen Menschen in Deutschland und mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen daran: Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit sind verfassungsgemäße Grundsätze unserer Gesellschaft. Jetzt braucht es Menschenrechte als wirklichen Leitfaden der Politik, Flüchtlingsschutz, eine gerechte Impfstoffverteilung und eine ökologisch nachhaltige, sozial gerechte Transformation – dafür gehen wir am 4. September #unteilbar auf die Straße.
Max Herre, Musiker
In diesen komplizierten Zeiten ist es wichtiger denn je, dass wir solidarisch und unteilbar bleiben!
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